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Wie sie das Recht auslegten und anwendeten, ist ein zentrales Thema dieser Arbeit. Die Autorin legt zudem dar, warum Beschwerden und Rekursen gegen die vormundschaftlichen Massnahmen kaum Erfolg beschieden war. Rekursen gegen die vormundschaftlichen Massnahmen kaum Erfolg beschieden war. Die Arbeit zeigt aber auch die Grenzen der Aktion «Kinder der Landstrasse» auf. Die Pro Juventute verfehlte ihr Ziel, die Familien aufzulösen, nämlich weit häufiger als beabsichtigt. Grundlegende Kritik an der Aktion übte bis Anfang der 1970er-Jahre indes kaum jemand, nicht einmal das Bundesgericht. Das diskriminierende Vorgehen der Pro Juventute wurde von den Behörden und von psychiatrischen Experten unterstützt sowie von Fachleuten und Medien gelobt. Die Autorin untersucht das Wirken der Pro Juventute im zeitgenössischen Kontext. Sie zeigt auf, warum die Umerziehungsmassnahmen trotz des sich früh abzeichnenden Scheiterns so lange aufrechterhalten werden konnten, und sie ermöglicht neue Einblicke in Netzwerke, Diskurse und Praktiken der schweizerischen Jugendfürsorge im 20. Jahrhundert.