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In den Boomjahren der Nachkriegszeit entwickelte sich die Schweiz zu einem Einwanderungsland. Die Arbeitsmarkt- und Fremdenpolizeibehörden von Bund und Kantonen versuchten der sich rasant wandelnden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Realität mit einem Spagat beizukommen. Sie wollten den steigenden Bedarf der Arbeitgeber an ausländischen ArbeiterInnen decken und gleichzeitig die Zuwanderung zwecks «Überfremdungsabwehr» unter Kontrolle halten. Am Beispiel von Basel-Landschaft, dem Kanton mit der stärksten Industrialisierung und Bevölkerungszunahme der Nachkriegszeit und dem Selbstverständnis des «Entwicklungskantons par excellence», lotet der Autor Gestaltungsspielräume des Vollzugsföderalismus aus. Er richtet seinen Blick auf die Akteure des seit 1945 kantonalisierten Arbeitsmigrationsregimes und zeigt den entscheidenden Einfluss kantonaler Behörden, interkantonaler Konferenzen sowie einzelner Spitzenbeamten auf. Diese innenpolitische Perspektive verdeutlicht, wie der Föderalismus die Schweizer Migrationspolitik prägt. Selbst in den 1960er und 70er Jahren, als der Bund die Zuwanderung stabilisieren wollte, war ohne Kantone kein Staat zu machen.