Die Gender Studies, die aus der feministischen Bewegung und der kritischen Theoriebildung des 20. Jahrhunderts hervorgegangen sind, haben sich als eigenständiges Lehr- und Forschungsgebiet etabliert, sind aber weiterhin in den unterschiedlichsten Disziplinen verankert. Die Gender Studies beschäftigen sich mit der Frage, wie die geschlechtsspezifische Gesellschaftsordnung heute und in der Vergangenheit normiert wird und wie sie an der Schnittstelle zu anderen Machtverhältnissen herausgefordert, umgangen oder sogar umgelenkt werden kann. Im Gegensatz zu einem biologischen oder naturwissenschaftlichen Verständnis wird Geschlecht als ein ständiger und nie ganz abgeschlossener Prozess der Differenzierung betrachtet, der sowohl von der gesellschaftlichen Organisation und den individuellen Lebenswegen als auch von den verschiedenen historischen und kulturellen Traditionen beeinflusst wird.

Die Reihe "Genderfragen" vereint Forschungsarbeiten aus den Sozial- und Geisteswissenschaften, die eine Genderperspektive einnehmen. Diese Sammlung, die aufgrund ihres Ansatzes zwangsläufig interdisziplinär ist, soll auch mehrsprachig sein, um Brücken zwischen den verschiedenen Sensibilitäten zu schlagen.

Die Reihe "Question de genre" wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung geleitet. Sie verfügt über ein Peer-Review-Komitee und veröffentlicht im Open Access.